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GLÜCKLICH BIN ICH, WENN DU SCHLÄFST.

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  • von Lola Jia Liu
  • Deutschland 2020, 95 Minuten, OF mit deutschen Untertiteln und chinesischer Sprache
  • Kamera: Zhu Kan, Lola Jia Liu
  • Montage: Johannes Hiroshi Nakajima
  • Produzent: Jost Hering
  • Redaktion: Claudia Tronnier
  • Mit den Familien von Liu Yufeng und Deng Shan, Trainer Shi Meng mit dem Yudaishan-Fußballteam, Rektorin Zou Hong und Leher*innen und Eltern der Yudaishan-Grundschule in Chongqing und vielen anderen
  • Eine Produktion der Jost Hering Filme im Auftrag des ZDF/Das kleine Fernsehspiel

  • Mischung: Linus Nickl
  • Grading: Juan Galva
  • Toncut/Sounddesign: Nils Gradlowsky
  • VFX Supervisor: Timor Kardum, Johannes Hiroshi Nakajima
  • Assistant Editor: Shadi Rosenow
  • Visual Effects Artists: Talha VFX, Rana Usman, Arshiya Rasham, Saif Ali
  • Post Production Supervisor Marcus Poellen
  • VFX Producerin: Hannah Louys
  • Übersetzungen: Zhang Shiwen, Max Sudhues, Adrian Gormley
  • Musik Supervisor: Sören Bauermeister
  • Musik: Bertolt Pohl
  • Autorin: Lola Jia Liu
  • Ko-Autor: Hendrik Neukäter
Trailer
Inhalt

Rush hour in der chinesischen Millionenmetropole Chongqing. Unterwegs vom Fußballtraining zum Programmier-Kurs. Der kleine Yufeng mit der auf eine Seite zugeklebten Brille döst auf der Rückbank. Die kleine Shanshan kommt gerade vom Salsa nach Hause philosophiert mit Mama und Oma noch rasch über Zitate zum Thema „Geld“.

Willkommen in China – dem größten Land der Welt, dem wirtschaftlich erfolgreichsten Aufsteiger der letzten Jahrzehnte. Dem Land, das in steter Hassliebe mit der vermeintlichen Nummer 1, den USA, verbunden ist und sich anschickt, seine eigenen Interessen international immer effektiver durchzusetzen. China investiert massiv in die Zukunft und setzt dabei gleichzeitig auf Strenge und Gehorsam. Ein Erfolgsstreben, das man „bei uns“ für undenkbar hält. Wer gehorsam und fleißig ist, wird erfolgreich. Das ist das Versprechen des Chinesischen Traums.

„Glücklich bin ich, wenn du schläfst“ ist ein Dokumentarfilm über zwei Mittelschichtsfamilien, die innerhalb des chinesischen Bildungssystems um Erfolg ringen und mit kompromissloser Leistungsbereitschaft um den vermeintlich „ersten Platz“ in der Welt kämpfen.

Die Regisseurin Lola Jia Liu begleitet zwei Kinder, auf ihrem Weg in die weiterführende Schule: das untalentierte Multitalent Yufeng und die geschäftstüchtige „Prinzessin“ Shanshan. Sie zeichnet dabei ein eindrückliches Bild der heutigen chinesischen Gesellschaft und stellt uns vor tiefgreifende Fragen: Wie schaffen es die zwei Grundschulkinder, dem alltäglichen Druck auf allen Ebenen und den ständig neuen Herausforderungen Stand zu halten? Können sie so eigene Gedanken entwickeln? Und: wie gehen Eltern und Schule mit den überbordenden Erwartungen der Gesellschaft um, mit der Angst, eine falsche Entscheidung für ihren Nachwuchs zu treffen?
Wie geht es den Kindern, den jede Zeit zum freien Spielen genommen wird und die nur im Schlaf endlich mal ihre Ruhe haben und so ein bißchen Erholung finden können?

Ein immerwährendes Vorwärtsstreben, sogar Betrug und Schmeichelei werden in Schulen und anderen staatlichen Institutionen, so wie in den eigenen Familien eingesetzt, um die kleinen Kinder zu großen Superhelden zu schmieden. Immer mit dem Ziel, das beste Land der Welt zu sein. An Werten wie Liebe, Freiheit oder Solidarität werden im Zweifelsfall Abstriche gemacht. Nur der Erfolg zählt.

Was wird wohl aus diesen zu Anpassung und Erfolg gedrillten Kindern, wenn sie in einigen Jahren selbst Verantwortung für ihr Leben und Land übernehmen sollen und geschäftlich und politisch mit Gleichaltrigen aus Europa in Kontakt treten? Werden diese Kinder die „Winners of Life“ sein, die sich gegen ihre „Konkurrenten“ aus dem Westen durchsetzen, die weniger fremdbestimmt aufgewachsen sind? Oder werden sie an dem Punkt scheitern, an dem es auf ihre eigenen Gedanken ankommt?

Ist die enorme Leistungsbereitschaft eine Blaupause für die Zukunftsfähigkeit unseres eigenen Landes oder gar ein unausweichlicher Trend, dem wir hierzulande hinterherhinken?